Vorwort zur Archivchronik der Familie Zentriegen

In frühen Studentenjahren hat mir mein Vater Heinrich Zentriegen einige alte Schriften auf Pergament übergeben. In den Jahren 1986 bis 1988 war ich mehrmals bei H.H. Rektor H.A. von Roten in Ergisch, um unsere Familiengeschichte und unseren Familienstammbaum nachprüfen und ergänzen zu lassen. H.H. Rektor  H.A. von Roten war damals besonders erfreut, dass er die 18 Pergamente aus unserem Familienarchiv zu sehen bekam, er hatte ja davon durch meinen Grossvater Johannes Zentriegen Kenntnis und glaubte, diese Schriften seien beim Dorfbrand 1946 in den Wissinen (Unterbäch) im Hause meiner Grosstante Karolina Zentriegen verbrannt. Tante Karolina aber hatte diese Dokumente meinem Vater übergeben, als sie einmal für längere Zeit in Salgesch weilte, sie wollte „diesen alten Sack stinkender Papiere“ nicht länger bei sich aufbewahren.

 

H.H. Pfarrer H.A. von Roten übergab mir damals auch seine handschriftlichen Notizen jahrelanger Sammlertätigkeit in der Familienforschung mit der Begründung, dass er diese schon meinem Vater Heinrich hätte übergeben wollen. Er erwähnte dabei die besondere Bindung der Familie von Roten zu unserer Familie. Mein Grossvater Johannes war nämlich Knecht bei der Familie von Roten, meine Grossmutter Barbara, geborene Furrer, war daselbst Hausmagd. So war es nahe liegend, dass der Vater von H.A. von Roten meinem Vater Heinrich (Sohn des Johannes und der Barbara) Taufpate stand. Hans Anton von Roten habe damals von seinem Vater den Auftrag erhalten, für den Göttibuben Heinrich, der ja nicht studieren konnte, alle Nennungen des Familiennamens Zentriegen bei seiner Urkundenforschung ebenfalls zu notieren. Dieses Göttigeschenk konnte dem Göttibuben Heinrich Zentriegen nicht mehr übergeben werden, er starb am 10. Februar 1965. H.H. Pfarrer von Roten hat aber den Auftrag seines Vaters durch die Übergabe der Quellennachweise an den Schreibenden (Zentriegen Andreas des Heinrich) getreu erfüllt.

 

So bin ich nun im Besitze einer sehr wertvollen und auskunftsreichen Namenschronik über unsere Familie. Die aufgezeichneten Namen und Texte wurden als Handnotizen von H.H. Pfarrer H.A. von Roten auf Papierreste notiert. Diese waren zum Teil für mich schwer lesbar, und so habe ich sie dem urkundlich geschulten Auge und Wissen unseres Alt-Kantonsarchivars, Herrn Dr. Bernhard Truffer, zur fachkundigen Überarbeitung übergeben. Ohne dessen Hilfe wäre die vorliegende Arbeit wohl kaum in dieser geschichtswürdigen Form zu verwirklichen gewesen.

 

Es ist ja in erster Linie auch nicht Ziel dieser Familienchronik, sämtliche Inhalte der heute im Kantonsarchiv von Sitten befindlichen Unterlagen (Familienarchiv Zentriegen u.a.) zu erfassen, sondern diese Arbeit möge vorerst einmal allen Nachkommen einer der grossen Familien in der Wallisergeschichte ihre Ahnengalerie aufzeigen und weiteren

Interessenten der Familienforschung einen Katalog von kompetenten Geschichtsforschern des Wallis eingesehener und registrierter Dokumente zur Kenntnis und zur detaillierenden Verifizierung überlassen.

Die folgende Familienchronik erhebt also in keiner Weise Anspruch auf chronologische Vollständigkeit und Fehlerfreiheit.

Mir aber bedeutet diese Familienchronik Auftrag, in dankbarer Erinnerung an unsere Vorfahren, deren endliches Sein zu übernehmen und weiter zu geben in der Hoffnung auf grössere Dauerhaftigkeit des Geschriebenen in den neuen Weiten des Internet, als Quelle und Übersicht zu unserer gemeinsamen Herkunft aus dem Stamme der

 

ZENTRIEGEN von RARON und UNTERBÄCH

 

Der Autor:

 

Zentriegen André, Sekundarlehrer und Oberstleutnant a.D.

 

Burger von Unterbäch und Leukerbad

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